Gerade hat sich ein Leser darüber mokiert, dass es keinen „Gefällt mir“-Button gibt. Interessanterweise hat Akismet den Kommentar gleich in den Spam-Ordner verschoben. Dennoch eine Erklärung, weil ich diesen Button nahezu überall inzwischen antreffe:
Diesen Button gibt es auf meinen Seiten nicht und es wird ihn auch künftig nicht geben.
Auch wenn es mir natürlich gefallen würde zu sehen, wem hier ein Artikel gefällt. Aber es gibt ja auch noch die Kommentarleiste.
Es gibt dafür verschiedene Gründe, die ich in meiner Berichterstattung schon aufgeschlüsselt habe. Kurz aufgezählt sind es folgende:
- Der Button setzt Cookies auf die Rechner der Besucher und verfolgt sie damit quer durch das Netz. Wenn die Besucher gleichzeitig bei Facebook sind, kann Facebook erfahren, was sie im Netz sonst so tun. Arnold Rosendaal hat in seinem Paper beschrieben, wie das funktioniert und es gefällt mir nicht.
- Facebook hat erst kürzlich den „Gefällt mir“-Button in einen Share-Button verwandelt. Damit sorgt jeder Klick dafür, dass ein Eintrag auf der eigenen Facebook-Pinnwand erscheint. Als Blog-Betreiberin finde ich das natürlich toll. Aber es ist wieder ein Beispiel dafür, wie Facebook seine Datenbank nach Belieben umfunktioniert. Das Datenschutz-Prinzip der „Zweckbindung“ wird so immer wieder ausgehebelt. Das ist etwas, was mich als Facebook-Nutzerin nicht gefällt.
- Facebook erstellt über den Button eine alternative Bewertungsstruktur im Netz. Da nicht alle Suchmaschinen diese deep links auswerten können, wird sich nach und nach die Gewichtung der Relevanz von Artikeln verschieben. Facebook seinerseits bestimmt darüber, wer die Links auswerten darf und wer nicht. Bing zum Beispiel darf, Google nicht. Das verstößt gegen das Prinzip der Offenheit, das für die Architektur des Internets wesentlich ist.
All das verstößt gegen fundamentale Prinzipien, die ich für das Internet lebensnotwendig halte. Ich kann daher diesen Button nicht unterstützen.
Google+ und Twitter sind hier leider auch nicht besser, wenn es um das mögliche Aufzeichnen vom Surfverhalten auf „Social Button“-enabled Websites geht:
http://www.WebAppSecBlog.com/TrackingBySocialNetworks.html
Das Thema der freiwilligen Nutzung oder Nicht-Nutzung erledigt sich gerade: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Facebooks-Like-Button-im-Visier-deutscher-Datenschuetzer-1326346.html
Und wo ist nun der Like Button?
… 😉
Ok ich versteh deine Einstellung dazu und finde sie sogar ganz gut (danke für die genaue Aufschlüsselung).
Was machen wir aber, wenn ich das ok finde oder mir egal ist, wenn Facebook oder wer auch immer das sieht (kann auch Nutzen haben, personalisierte Werbung anstatt SPAM z.B.)?
Ich habe meine Like Box für meine Fanpages online, das reicht mir erst mal. Wenn wer meinen Artikel gut findet, soll er ihn händisch teilen.
Technisch gesehen muss man nicht auf Facebook eingeloggt werden kann um das surfverhalten zu verfolgen.
Es würde auch reichen wenn Facebook zunächst einen cookie setzt und das surfprofil mit evtl später eingegebenen login daten verknüpft.
Datenschützer gehen auch davon aus, dass genau das passiert.
Was hältst Du vom +1 Button von Google?
Ich weiß noch zu wenig darüber, habe noch keine Meinung.
Der Like-Button ist ein sog. IFrame, also eine E inbindung einer fremden Website auf der Homepage des Betreibers. Ein Klicken des Buttons ist dadurch nicht einmal unbedingt notwendig. Daten werden so auf jeden Fall an Facebook übermittelt. User, die gleichzeitig bei Facebook angemeldet sind, geben dann sogar ein personifiziertes Bewegungsprofil von sich weiter. Diverse Browser bieten entsprechende Plugins an, die den Like-Button entschärfen. Beim Internet Explorer kann bzw. muss man es noch manuell einstellen. Ich habe hierfür ein kleines Tool entwickelt, welches diese Konfiguration automatisiert. Im Übrigen finde ich es von Homepage- Betreibern unverantwortlich, Like- Buttons von Facebook zu platzieren.
Gibt auch die Möglichkeit den Facebook Like-Button nachladen zu lassen, wenn der Anwender es wünscht. Gesehen habe ich das zum Beispiel schon bei http://www.googlewatchblog.de … ist für den Besucher zwar ein Klick mehr, dafür wäre dein 1. Punkt aber gelöst. Zum 2. Punkt müsste sich jeder selbst bewusst sein. Zu 3. ist ja nun ein +1-Button von Google die Lösung, bringt aber die gleichen Probleme für 1. und 2. mit sich, die aber mit der selben Möglichkeit gelöst werden könnten („Empfehlungsbuttons laden“ etc.)
„Gefällt mir“, dass du deinen Standpunkt so transparent machst 🙂 Mir fällt noch ein Punkt ein, der mir am Button nicht passt (aber so nicht auf KoopTech zutreffen wird): Bei einigen Seiten wird man diese Bewertung nie mehr los. Sie lässt sich manchmal nicht mehr löschen, selbst in den Tiefen der Facebook-Einstellungen nicht mehr. Seitdem ist das ein absolutes No-Go für mich. Grüße aus Nürnberg.
Doch, das geht immer. Manchmal muß man die Seiten aus den Interessen im Profil entfernen.
Zum Datenschutz: Alles richtig. Aber dann sollte hier auch zum Kommentieren konsequenterweise die Zwangserhebung der Mailadresse entfallen. Da ist nämlich auch keine Zweckbindung gegeben.
noch dazu dieser kleine Punkt: Was zum henker soll dieser „like-button“ bringen? Ich für meinen Teil hab in noch keiner einzigen Facebook-Funktion irgendeinen mehrwert für mich gefunden, aber wahrscheinlich bin ich da auch einfach zu altmodisch für …
Da er in der Timeline des Likenden erscheint, ist der virale Effekt eines Likes enorm. Das bringt viel Traffic.
Warum bist Du gleich nochmal auf FB? Gibt da ja schon tolle Dinge
Ich finde das Prinzip Like, etwas gutfinden und das auch zu teilen und mitzuteilen, schon sehr gut und wichtig (Freude teilen und positive Energie sowie teilhaben am anderen Leben)