Das ist wirklich nicht der Sinn eines Blogs – aber ja: Im Moment sehe ich keine Möglichkeit, diesen Blog rechtskonform zu betreiben. Aus Datenschutzgründen. Und leider ist das keine faule Ausrede. Denn mein Provider verweigert einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung, den ich nach § 11 BDSG brauche, wenn Besucher kommentieren und möglicherweise personenbezogene Daten hinterlassen. Angeblich stellt er die Möglichkeit zur Verfügung (laut Pressestelle), aber auf meine Anfrage wurde mir das seitens der Hotline und des Datenschutzbeauftragten verwehrt – im Sinne von „nicht nötig“.
Die Alternative besteht darin, dass jeder Kommentierende einwilligt, dass seine Daten zu meinem Provider übertragen werden. WordPress stellt aber keine solche Einwilligung in Form eines Kästchens bereit und ich habe jetzt nicht die Zeit dafür, so ein Plugin zu schreiben.
Und leider, leider erlaubt auch der so lockere Paragraf 29 BDSG, der eine Interessensabwägung erlaubt, ausgerechnet für Blogs keine Ausnahme. Liegt wohl an der fehlenden Lobby.
Die Datenschutz-Aufsichtsbehörden bestehen auf einer sauberen Lösung, musste ich heute leider erfahren. Und ja, obwohl die Rechtslage eindeutig ist, geben sie zu, dass eine Umsetzung in der Praxis schwierig ist. Der Markt müsse das regeln, was er aber mangels Druck der Aufsichtsbehörden nicht tut.
Da ich jetzt nicht auf eine Abmahnung einer Aufsichtsbehörde warten möchte, gibt es vorerst leider keine Möglichkeit mehr für Kommentare. Was in der Praxis nicht soo dramatisch ist, da die letzten Beiträge ja nicht mehr kommentiert wurden. Und ich ja weiterhin per Mail oder Twitter erreichbar bin, falls einem Leser eine schlaue Lösung einfällt.